Gerolt Blackthorne - einst war dieser Name ein Prädikat für formvollendete Schmiedekunst. Und nicht nur Metall verarbeitete Gerolt in höchster Perfektion. Auch beim Zimmern oder Weben machte ihm niemand etwas vor. Die Waffen und Rüstungen aus seiner frühen Schaffensperiode gelten gemeinhin als Meisterwerke und werden von hochrangigen Rittern wie einfachen Fußsoldaten geradezu abgöttisch verehrt.
Doch dann verfiel Gerolt der Trunksucht, seine Augen wurden trüb und sein Schlagarm verlor an Kraft und Geschick. Der Meisterschmied zog sich zurück, geriet aber keinesfalls in Vergessenheit. Im Gegenteil: Seine alten Waffen und Rüstungen, die er nun nicht mehr herstellen konnte, gewannen an Wert und wurden zu immer unglaublicheren Preisen gehandelt. Unter Liebhabern gelten sie als Krönung einer jeden Sammlung und sind heiß begehrt.
Es dauerte nicht lange, bis Fälscher das große Geschäft witterten und die Märkte mit billigen Imitaten überschwemmten, die auf den ersten Blick oft nicht vom Original zu unterscheiden sind. Doch wie die Händlerin Rowena aus Geisterzoll zu berichten weiß, gibt es ein Merkmal, an dem man einen echten Gerolt zweifelsfrei erkennen kann: das Siegel Rhalgrs. Gerolt, der den Kriegsgott der Mhigiten in seiner Jugend verehrte, prägte seine Meisterwerke nämlich mit eben jenem Signum und bis heute ist es niemandem gelungen, die filigrane Gravur des Meisterschmieds zu kopieren. Und so hat eine neue Jagd begonnen: Die Jagd von Abenteurern auf Gerolts signierte Meisterwerke.